Landanschluss PE-Überwachung gemäß IEC80005-1

Immer mehr Schiffe werden während ihres Aufenthalts in Häfen mit Strom vom Land versorgt. Damit sollen in den Häfen Lärm und Feinstaubemissionen durch laufende Dieselmotoren deutlich reduziert werden.

Die Stromversorgung von Schiffen über einen Landanschluss ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Schiffsbewegungen, Tidenhub und andere Einflüsse wie Wetter und Korrosion beanspruchen die verwendeten Kabel in einem hohen Maß.

Die größte Herausforderung besteht darin, während der Landstromversorgung die Verbindung des Schutzleiters (PE) sicherzustellen. Denn kommt es während der Landstromversorgung zu einem Kurzschluss an Bord des Schiffes, fließt der Kurzschlussstrom über den Schutzleiter (PE) ab. Wäre die Verbindung des PE vom Schiff zur Landseite in diesem Augenblick unterbrochen, würde der Kurzschlussstrom über den Schiffskörper, das angrenzende Seewasser und die Gangway zum Land abfließen. Für Passagiere und Crew besteht dann Lebensgefahr durch eine hohe Berührungsspannung (elektrischer Schlag).

Aus diesem Grund schreibt die IEC 80005-1 vor, dass die Verbindung des PE vom Schiff zum Land permanent überwacht wird. Im Falle einer Unterbrechung des PE muss die Landstromversorgung des Schiffes ebenfalls unterbrochen werden.

Das GM401 gewährleistet, dass der Potentialausgleich zwischen Schiff und Land sichergestellt ist. Ist der PE unterbrochen, wird die Stromversorgung zum Schiff ebenfalls unterbrochen. Damit wird verhindert, dass im Fall eines elektrischen Fehlers an Bord der Kurzschlussstrom über den Schiffsrumpf oder die Gangway abgeleitet werden und Passagiere und Crew in Gefahr bringen.

Das GM401 ist für Mittelspannungs- und Niederspannungsapplikationen (IEC80005-3) einsetzbar und kann einfach auf der Hutschiene im Schaltschrank des Landanschlusses integriert und montiert werden. Das spart Zeit und Geld und vereinfacht die Installation erheblich. Anschließend kann das GM401 einfach und ohne aufwändige Programmierung konfiguriert werden.

Wir sind hoch zufrieden. Insbesondere die direkte Messung des PE-Leiters ist uns wichtig, um eine fehlerhafte Freigabemessung des PE über das tidenabhängige Brackwasser im Hamburger Hafen auszuschließen. Seit der Installation der ersten Landstromversorgung (damals noch das GM400) im Jahr 2017 gab es keine Probleme. Die neue Variante ist im Handling deutlich einfacher.