Chief Sales Officer Bender / GM Bender Group

Heinz Nowicki

Was bedeutet der neue Unternehmens-Claim, "Design the future of energy", für Sie?

"Die Zukunft der Energie zu gestalten, bedeutet für mich, dass wir uns zum Systempartner für Sicherheitstechnik und Energie entwickeln und vom Verwalter zum Gestalter der Energie werden. Eine große Aufgabe, die wir bereits bei verschiedenen Applikationen erfolgreich umsetzen.

Auf Produktebene sind wir bisher meist passiv im Einsatz: Wir überwachen Stromnetze, detektieren Fehler, visualisieren und melden sie. In Zukunft werden wir hier einen Schritt weitergehen, indem wir Sensordaten nutzen, um mithilfe von KI Handlungsempfehlungen abzugeben und diese aktiv umzusetzen. So können wir Systemausfälle verhindern oder die CO2-Bilanz von Unternehmen verbessern.

Damit sind wir bei einem zweiten wichtigen Aspekt: Mit unseren Lösungen für PV-Großanlagen, Windkraftanlagen und Wasserstoff-Applikationen sind wir bereits jetzt an der Entwicklung nachhaltiger und zukunftssicherer Energien maßgeblich beteiligt. Wir werden die Aktivitäten weiter forcieren und entwickeln intelligente Lösungen, die helfen, Energie noch besser zu nutzen und einzusparen.

Mit den Möglichkeiten von Predictive Maintenance, Digitalen Zwillingen und KI-basierten Lösungen unterstützen wir Unternehmen auch bei der Dekarbonisierung. Nehmen wir zum Beispiel einen Motor, der bei einer bestimmten Auslastung auch mit reduzierter Drehzahl betrieben werden kann. Wenn wir die Werte dazu ermitteln und intelligent auswerten, können wir die Drehzahl automatisch drosseln und den Energiebedarf reduzieren.

Statt also passiv Sensordaten zu sammeln, gestalten wir Nutzung elektrischer Energie aktiv mit und helfen, frühzeitig richtige Entscheidungen zu treffen und Handlungen abzuleiten. Unternehmen steigern damit ihre Produktivität, erhöhen die Betriebssicherheit und verbessern ihre CO2-Bilanz. Das kann Zulieferern in der Automobilindustrie beispielsweise einen wichtigen Wettbewerbsvorteil sichern. Weil Fahrzeughersteller ihren Druck zur Dekarbonisierung direkt in die Lieferketten weitergeben, sichern sich Unternehmen, die hier erfolgreich sind, ihren Marktzugang. Andere Unternehmen fallen dafür als Lieferanten weg

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich die Zukunft der Energie nicht in allen Branchen und Regionen gleich entwickeln wird. Zwar sind weltweit grundsätzlich dieselben Konzepte hinterlegt. Der konkrete Bedarf und die technischen, normativen und wirtschaftlichen Anforderungen sind aber im asiatisch-pazifischen Raum anders als in Nordamerika und in Europa anders als in Lateinamerika.

Mit unseren neu geschaffenen Hubs und plattformbasierten Entwicklungen werden wir den regional unterschiedlichen Anforderungen zukünftig noch besser gerecht. So können unsere internationalen Expertenteams basierend auf einer gemeinsamen Hardware beispielsweise für regionale Anforderungen optimierte Systeme und Services anbieten

Zur Zukunft der Energie gehört für uns auch, Updates oder Zusatzfeatures over-the-air aufspielen und freischalten zu können. Ein mit Basisfunktionen ausgestattetes Gerät kann darüber sukzessive zu einem ganzheitlichen System erweitert werden. Ein Sensor kann über die Integration in die Cloud und die Kombination mit KI-Lösungen beispielsweise automatische Auswertungen und Protokolle für Qualitäts- oder Energieaudits erstellen und im nächsten Schritt vielleicht sogar eigenständig Änderungen an der Konfiguration des elektrischen Systems vornehmen.

Damit greifen wir natürlich weit nach vorne und wissen, dass es da noch viel für uns zu tun gibt. Denn all diese Applikationen müssen absolut sicher sein. Im Hinblick auf unbefugten Zugriff auf Systeme und auf die Verantwortlichkeit von automatisiert stattfindenden Aktivitäten im Stromnetz. Deshalb gehen wir hier Schritt für Schritt vor, um die Zukunft der Energie intelligent und sicher zu erschließen und zu gestalten."